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- A
- Aalzoppen: Aalsuppe
- ab (alle) sein: erschöpft sein
- abmarachen, sich: sich (bei der Arbeit) quälen
- ahnweten sein: unwissend sein
- all wieder: schon wieder
- alten(s) Stakel: alter Mann (Frau) mit unsicherem Gang
- amangs: inzwischen
- anblaffen: jemanden anschnauzen
- anjappen: jemandem unentwegt ins Gesicht sehen
- anken: stöhnen
- antern: antworten
- auf's Letzte liegen: im Sterben liegen
- Aufsteuer auf was haben: mächtigen Appetit auf etwas haben
- aufstunns: jetzt sofort, zur Zeit
- avangs: vorwärts
- B
- Babbeler: Zuckerstange
- Baljenraker: Maurer
- ballern: kräftig zuschlagen
- bannig: gewaltig, massig
- barft: barfuß
- Bartschraper, Bartputzer: Friseur
- Bast: Baumrinde, aber auch Fell
- bebern (oder auch trillen): zittern
- bedrabbelt, benaut: beklommen
- begäng: üblich
- begrabbeln: anfassen, betasten
- bei die is was unterwegens: die erwartet ein Baby
- beizu gießen: vorbei gießen
- beizu verdienen: nebenbei verdienen
- beizu: nebenbei, vorbei
- bemengelieren, sich mit was (ganich): sich mit etwas befassen (oder auch nicht)
- bemöten: jemandem begegnen
- benusselt: benommen
- Beschietjes: Schiffs-Zwieback
- Betulichkeit: Ruhe, die anderen den Nerv raubt
- binnen: drinnen
- bischa bedaddelt: du hast sie ja nicht alle
- bischa bescheuert: du bist nicht ganz richtig im Kopf
- bischa nich klug: sehr höfliche Umschreibung von "Du bist ja dumm"
- bischa: Du bist ja
- blaffen: bellen (beim Hund), schnauzen (beim Menschen)
- bläken: bellen
- blärn: weinen
- Bleifeder: Bleistift
- Blickpuster: Musiker (Blechblasinstrument)
- bluchtern as een...: lamentieren wie ein...
- Bott geben: nachgeben
- Braunkohl: heißt in Bremen der Grünkohl
- Brechangel: übles Stück
- Bremer Flagge: gestreifter Speck
- Broarn, de: der Sonntags-Braten
- brüden: ärgern, zum Narren halten
- Büdelwust: Blutwurst im Leinenbeutel
- buksch stellen: bockig sein
- Bullenklopper, Blickslager: Klempner
- Büroknüppel: Büroangestellter
- buten: draußen, außen vor
- butt sein: grob sein
- C
- D
- da hög ich mich über: darüber freue ich mich (Schadenfreude)
- da is kein Vergang an: das hält ewig
- da is was an: da haben Sie gar nicht mal so unrecht
- da is was an: man sollte es überdenken
- da kann ich nix an tun: dafür kann ich nichts
- da kömmt wer: es kommt jemand
- da mit ansitzen: sich etwas aufgehalst haben
- dabei anschüffeln: nebenher latschen
- das drüppelt man blos: es tropft nur
- das fieselt: feiner Regen (geht durch und durch)
- das gießt wie aus Mollen: es schüttet wie aus Wannen
- das kann ich nich helfen: ich kann's leider nicht ändern
- das klötert ganz schön: es regnet schlank runter
- das pladdert: es regnet gleichmäßig stark
- das prasselt für doll: es klatscht gewaltig
- das pulscht man so: es planscht nur so
- das regent vielleicht!: es regnet schlimm
- das regent: es regnet (für Regen hat der Tagenbare viele Begriffe (liegt am Bremer Wetter).
- das sach man: kein Kommentar
- das schnuddert bloß: es nieselt nur
- das zucht hier: hier zieht es
- dat Büdern geiht um: wie Du mir, so ich Dir!
- dat kann ick möten: damit werde ich fertig
- den Dreh kriegen mit...: eine Sache durchsetzen
- den ganzen Tach inne Gange sein: viel zu tun haben
- denn weißt'n Fehler: dann mach Dich auf was gefaßt!
- die geht's man zeitlich: die kommen gerade so durch
- die ham das dick: die sind reich
- die is ümmerzu is die so: das ist so ihre Art
- die kann ümmer so tun: ihr Gehabe ist unerträglich
- Dintensüper: Büroangestellter
- Dischkönig: Schneider
- Djarses!: so ein Schweinkram
- Dösbaddel: Dummkopf
- Duanjeh: Zöllner
- Dwarslöper: jemand, der immer dagegen ist
- E
- eben ein Brief wegschreiben müssen: noch einen Brief schreiben müssen
- een gode Tass' Koffi: eine gute Tasse Kaffee.
- een vör de Pann ballern: einen kräftigen Schlag an den Kopf geben
- ein auffe Luke haben: nicht ganz richtig sein
- ein geht zu wem: man geht jemanden besuchen
- ein inne Witterung kriegen: jemanden aufs Korn nehmen
- ein Kopf wie Feuer kriegen: heftig erröten
- ein kranzheistern: jemanden zurechtstutzen
- ein muß sich nich so haben: man darf sich nicht so anstellen
- ein vertobaken: jemanden verprügeln
- ein was in Gönnen sein: jemandem etwas gönnen
- ein was zu glauben: jemandem glauben
- einen weg haben: zuviel getrunken haben
- einholn gehn: einkaufen gehen
- er beert so apartig: hat ein besonders sein sollendes Gehabe (mehr Schein als Sein)
- er is ümmer gegenan: er ist immer dagegen
- er lernt dir: er bringt dir was bei
- F
- Fadenbieter: Schneider
- fix vergrellt: sehr böse
- Fleitjepiepen: vergebliche Mühe, angeschmiert
- Fletangel: Flegel
- Fluddertrine: eine, bei der alles husch-husch geht
- futern: schimpfen
- G
- gah mi up´n Puckel sitten: leck mich am A....
- Galoppschoster: Schnellschuster (wie z.B. Mister Minit)
- Gälbeen: Zigarrenmacher aus dem Buntentor, (Butendor) die sich den stark färbenden Tabak als Schmuggelgut um die Beine gewickelt hatten
- gälsnacken: tun alle, die anstelle von Plattdeutsch Hochdeutsch sprechen
- geh sitzen: nimm Platz
- giescha beizu: Du gießt ja daneben
- Giftmischer: Apotheker
- gitt, was bis du übel!: Pfui, bist Du widerlich!
- Glupschaugen machen: ein ausgesprochen erstaunter oder neugieriger Blick
- Granat puln: Krabben schälen
- Granat: Krabben
- Grappen: verrückte Ideen, Unsinn
- Grog: beliebtes Heiß-Getränk (Rezept: Rum muß - Zucker kann - Wasser ist nicht unbedingt erforderlich. Hilft im Winter gegen Kälte, im Sommer gegen Hitze, aber immer gegen Durst und Sorgen)
- H
- hachpachen: außer Atem
- Halsafsnieder: Arzt
- heben, ein: mit großem Durst (und nicht zu wenig) trinken.
- Heringsbändiger: Krämer
- hieven, einen: einen heben (fröhlicher Umtrunk)
- hieven, etwas: heben (eine Last)
- Hinterwagen: der letzte Wagen der Straßenbahn
- Hippe, olle: alte, zänkische Frau
- Hollschen: Holzschuhe
- Holtworm: Tischler
- Hümpel: Haufen (es können ein Berg Leute auf'n Hümpel stehen)
- I
- i, wo wer ich denn?: wie käme ich dazu?
- ich butter dir was: ich pfeif dir was
- Ick slah dien Hemd in Flammen !: Dir schlag' ich das Hemd in Flammen !
- ijarrs, was'n Brechangel: Pfui Teufel, so ein übles Stück
- inne Klatten kriegen: streiten
- inne Reihe bringen: in Ordnung bringen
- ischa Freimaakt !: Es ist Freimarkt (Bremer Volksfest im Herbst)
- ischa wohl nich die Möglichkeit: das kann doch wohl nicht angehen
- J
- Jieper auf was haben: mächtigen Appetit auf etwas haben
- jüch gewordene Henne: Henne mit 'nem Pips
- K
- Kabelgarn: Dosenfleisch
- Kalverkusen: Graupen (Kälberzähne)
- Kaminrutscher: Schornsteinfeger
- Karmelk: Buttermilch
- keineinnich: niemand
- klabastern: wie ein Gaul laufen
- Klockenschoster: Uhrmacher
- Klütjenbacker: Bäcker
- Knakenbräker: Arzt
- Knallköhm: Sekt
- Knipp: wird beim Schlachten aus Grütze, Schwarten und Fleischresten gekocht
- Kohl und Pinkel: Braunkohl mit Grützwurst (smeckt opwarmt beter as bi't erste Mal !)
- Kontobuckschoster: Büroangestellter
- Krauter: Gärtner
- kumpabel sein: zu allem fähig sein
- Kusendoktor: Zahnarzt
- L
- Labskaus: gekochtes, gepökeltes Rindfleisch, Zwiebeln, Kartoffeln, durch den Wolf gedreht.
- lachen: der Tagenbare kennt viele Ausdrücke für lachen, z.B. grienen, smustergrienen, smüstern, gnickern, krieschen, juchen
- langs die Glitsch gehn: eine Sauftour machen
- langsamerhand: allmählich
- Litje Lage: ein Bier und ein Korn
- lüttjen Epi drinken: kleinen Korn trinken (von l' épi = die Ähre)
- lüttschen Bödel: ein liebenswerter Knirps
- M
- Meister Quast: Malermeister
- melanklüterig: betrübt, melancholisch
- miteins: plötzlich, auf ein mal
- mit'n Klammerbeutel gepudert: nicht ganz richtig im Kopf
- mucksch sein: beleidigt sein
- Mudder Griepsch: Hebamme
- Mudder Wischmann: Toilettenfrau
- Mülch muß'n dick stelln: etwas für Liebhaber (dicke Milch mit Zwieback, Zucker und Kaneel)
- Mülch: Milch
- muscha nich: hast du ja nicht nötig
- Muscha: must ja
- Meister Pickdraht: Schuhmacher
- muß dir nich ümmer so haben: sei doch nicht so empfindlich
- Muulklempner: Zahnarzt
- Muurklacks: Maurer
- N
- 'n Dalschlag kriegen: sehr überrascht sein
- nach wen kucken: sich um jemanden kümmern
- nich alle auffen Böhn haben: nicht ganz richtig (im Kopf) sein
- nich mit her lassen: etwas nicht durchgehen lassen
- nienich: niemals
- nipp un nau: höchster Grad der Genauigkeit
- nippe: genau
- nix auf kommen lassen: jemanden in Schutz nehmen
- nix für ungut: entschuldigen Sie bitte
- nix von ab wissen: von etwas nicht wissen
- nöchtern als 'n gebackenen Stint: höchster Grad der Nüchternheit
- O
- Oldenburger Palme: Grünkohl, in Bremen eigentlich nur Braunkohl genannt
- opsternatsch sein: sich auflehnen
- Opstinatschon: Aufsässigkeit
- P
- Pann: Pfanne (aber auch Kopf)
- Pannkoken: Pfannkuchen
- Päpersack: Großkaufmann
- pariern lern: gehorchen lernen
- pascha all wieder nich auf: du paßt ja schon wieder nicht auf
- pedden: treten
- pimperlich: geziert
- Pillendreiher: Apotheker
- Pinselquäler, Plankenstrieker: Malermeister
- Pluckte Finken un hackte Müse: Eintopf, Durcheinandergekochtes
- Plünnenrieter: Textilkaufmann
- Pöks: kleiner Junge
- Putz: Polizist
- Pott: Topf
- Putzbüdel: Friseur
- Q
- Quakbüdel: Meckerer
- Quäkenpuhler: Gärtner
- R
- Rasseldjare: Sturm und Drang-Zeit
- reineweg: wirklich, total, völlig
- rinkumplementeern: jemanden herein bitten
- rumpüstern: sehr beschäftigt sein
- rutkomplementeern: jemanden höfflich, aber bestimmt vor die Tür setzen
- S
- sabbel Di doot !: hör auf mit Deinem Gerede !
- sabbeln: dummes Zeug reden
- sach man: das kann man wohl sagen
- schäm dir doch was: schäm dich!
- Schandal: Spektakel, Lärm
- schännen: schimpfen
- Scheevsnuut: Schiefmaul
- Schleef: großer Holzlöffel, aber auch Lümmel
- schmuck: hübsch (vom plattdeutschen "smuck")
- sich gräsig gehabt haben: üblen Streit gehabt haben
- sich högen: sich freuen (Schadenfreude)
- Sludertanten: Tratsch-Tanten
- smären: schmieren (auch im Sinne von bestechen, wie "Der gut smärt, der gut fährt!")
- Snudlputz, Snutenfeger: Friseur
- Snurrer: Bettler
- so batz: auf der Stelle
- so muß die das haben: der muß man es deutlich sagen
- sparreln: zappeln
- Speckflagge: Bremen Flagge (Fahne)
- steiht bi de Rippen: schmeckt und gibt Kraft
- stöckerig: (alters-)unsicher
- Stöckerigkeit: Unsicherheit auf den Beinen
- Strippentrecker: Elektriker
- Strumpfsocken, auf: ohne Schuhe, nur auf Socken gehen
- Strunt: schmutziger, unzuverlässiger Kerl
- Schwutsch, up´n: vergnügliche Entdeckungstour (Kneipentour)
- T
- Tagenbaren Bremer: so darf sich ein Bremer nur nennen, wenn beide Elternteile in Bremen geboren (baren) und aufgewachsen (tagen) sind.
- Täwe: Hündin
- Töge: Äste tüdelig: verwirrt
- Tünkram: dummes Zeug
- Törn, in einem: in einem Zuge
- Trottoar: Bürgersteig
- trüggors: rückwärts, ärschlings
- Tufeln: Pantoffeln
- U
- überkandidelt: hochnäsig
- überlangs: manchmal, mitunter
- über'n Knorpel pulschen, ein: mit großem Durst (und nicht zu wenig) trinken.
- Um´n Pudding geh´n: Um den Block (Eck) (Karree) gehen
- umzu: um ... herum
- V
- Vagel Griep: Polizist
- verdjagen (sich): erschrecken
- verdwars: verquer
- verfumfeien: verschleudern (im Sinne von billig verkaufen)
- verhohnepipeln: jemanden höhnisch hinters Licht führen
- verkasematukeln, ein: mit großem Durst (und nicht zu wenig) trinken.
- verklokfideln: jemandem etwas erklären
- verlöten, ein: mit großem Durst (und nicht zu wenig) trinken.
- verposamentieren: jemandem etwas erklären
- verrunjenieren: ruinieren
- Verschönerungsrat: Friseur
- vertageln: verhauen
- verwamsen: verprügeln
- vigelinsch: hinterhältig, raffiniert
- Vorderwagen: der erste Wagen der Straßenbahn
- W
- wah ?: wie bitte ?
- wahrschaun: warnen, drohen
- was auffen Stock geben: kräftig die Meinung sagen
- was tun bein Schnacken: arbeiten und sich zugleich unterhalten
- wegneien: mit Appetit essen, aber auch trinken
- weinen: der Tagenbare kennt viele Ausdrücke für weinen, wie z.B. blärren, schnuckern, heulen, jaulen, quesen, drinsen, wingern
- wen nich verknusen können: jemanden nicht ausstehen können
- wittschen aussehen: sehr blaß aussehen
- wittschen umme Nase: beängstigend blaß
- X
- Y
- Z
- zaustern: schimpfen
- zergen, zargen: ärgern
- ziepen: wehtun
- Zimmermannshaar: ungenaues Maß
- Zimperliese: empfindliches Frauenzimmer
- zu Pott kommen: zur Sache kommen
- zu Potte kommen: endlich in Schwung kommen
- zieh, so is das!: siehst du, so ist das!
- zu sitzen kommen: endlich einen (gemütlichen) Platz finden
- zu Stuhl kommen: Platz nehmen
- zu um: ein zu großer Umweg, viel zu umständlich
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